EMFV

Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern

Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder

Vom 15.11.2016

Zuletzt geändert am 30.4.2019

Anhang 3

Thermische Wirkungen: Expositionsgrenzwerte und Auslöseschwellen für zeitveränderliche elektromagnetische Felder im Frequenzbereich von 100 kHz bis 300 GHz


    1.
  • Expositionsgrenzwerte
  • Tabelle A3.1
    Expositionsgrenzwerte der spezifischen
    Absorptionsrate SAR für gesundheitliche Wirkungen
    von elektromagnetischen Feldern im Frequenzbereich von 100 kHz bis 6 GHz

    Expositionsgrenzwerte für gesundheitliche WirkungenSpezifische Absorptionsrate SAR (W/kg)
    Ganzkörpermittelwert der SAR0,4
    Lokale SAR-Wärmebelastung für Kopf und Rumpf10
    Lokale SAR-Wärmebelastung für Gliedmaßen20
      Anmerkung 1:
    • Die SAR-Werte sind über ein Sechs-Minuten-Intervall zu mitteln.
    • Anmerkung 2:
    • Lokale SAR-Werte sind über 10 g eines beliebigen zusammenhängenden Körpergewebes zu mitteln.
  • Tabelle A3.2
    Expositionsgrenzwert der Leistungsdichte S
    für gesundheitliche Wirkungen bei Exposition gegenüber
    elektromagnetischen Feldern im Frequenzbereich von 6 GHz bis 300 GHz

    FrequenzbereichExpositionsgrenzwert der Leistungsdichte S (W/m2)
    6 GHz f 300 GHz50
      Anmerkung:
    • Die Leistungsdichte wird über jedes Flächenelement von 20 cm2 gemittelt. Die maximale örtliche Leistungsdichte, gemittelt über 1 cm2, darf das 20-fache des Wertes von 50 W/m2, also 1 kW/m2, nicht überschreiten. Leistungsdichten im Frequenzbereich von 6 GHz bis 10 GHz werden über Sechs-Minuten-Intervalle gemittelt. Oberhalb von 10 GHz wird die Leistungsdichte über ein beliebiges Zeitintervall von jeweils 68/f1,05-Minuten gemittelt (wobei f die Frequenz in GHz ist).
  • Tabelle A3.3
    Expositionsgrenzwert der lokalen spezifischen
    Energieabsorption SA für sensorische Wirkungen von gepulsten
    elektromagnetischen Feldern im Frequenzbereich von 0,3 GHz bis 6 GHz (Mikrowellenhören)

    FrequenzbereichExpositionsgrenzwert der lokalen
    spezifischen Energieabsorption SA (mJ/kg)
    0,3 GHz f 6 GHz10
      Anmerkung 1:
    • Die zu mittelnde Gewebemasse für lokale SA beträgt 10 g.
    • Anmerkung 2:
    • Die sensorische Wirkung des Mikrowellenhörens kann nur bei Pulsbreiten kleiner als 30 µs auftreten.
  • 2.
  • Auslöseschwellen
  • Tabelle A3.4
    Auslöseschwellen für elektromagnetische
    Felder im Frequenzbereich von 100 kHz bis 300 GHz

    FrequenzbereichEffektivwert der
    elektrischen Feldstärke
    E (V/m)
    Effektivwert der
    magnetischen Feldstärke
    H (A/m)
    Mittelwert
    der Leistungsdichte
    S (W/m2)
    100 kHz f < 1 MHz6141,63 · 106 / f
    1 MHz f < 10 MHz614 · 106 / f1,63 · 106 / f
    10 MHz f < 400 MHz61,40,16310
    400 MHz f < 2 GHz3,07 · 10–3 · f8,14 · 10–6 · f25 · 10–9 ·f
    2 GHz f < 300 GHz137,30,36450
      Anmerkung 1:
    • f ist die Frequenz in Hertz (Hz).
    • Anmerkung 2:
    • Die Auslöseschwellen für E, H und S werden bis 10 GHz über ein Sechs-Minuten-Intervall gemittelt. Über 10 GHz werden die Auslöseschwellen für E, H und S über ein beliebiges Zeitintervall von jeweils 68/f1,05-Minuten gemittelt (wobei f die Frequenz in GHz ist).
    • Anmerkung 3:
    • Die Leistungsdichte wird über ein beliebiges exponiertes Flächenelement von 20 cm2 gemittelt. Die maximale örtliche Leistungsdichte, gemittelt über 1 cm2, sollte das 20-fache des Wertes von 50 W/m2, also 1 kW/m2, nicht überschreiten.
    • Anmerkung 4:
    • Bei Hochfrequenzpulsen im Frequenzbereich zwischen 100 kHz und 10 MHz berechnen sich die Spitzenwerte für die elektrischen Feldstärken E durch Interpolation des 1,5-fachen Wertes der Auslöseschwelle bei 100 kHz und des 32-fachen Wertes bei 10 MHz in Tabelle A3.4. Bei Frequenzen über 10 MHz überschreitet die über die Impulsbreite gemittelte Leistungsdichte Seq nicht das Tausendfache der Auslöseschwellen oder die Feldstärken nicht das 32-fache der entsprechenden Auslöseschwellen.
    • Anmerkung 5:
    • Zur Vereinfachung der im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung nach § 3 durchzuführenden Bewertung der Exposition können Mess- oder Berechnungsverfahren mit definierter räumlicher Mittlung nach dem Stand der Technik angewendet werden.
  • Tabelle A3.5
    Auslöseschwellen für stationäre Kontaktströme IK und
    induzierte Ströme durch die Gliedmaßen IG im Frequenzbereich von 100 kHz bis 110 MHz

    FrequenzbereichEffektivwert des stationären
    zeitveränderlichen Kontaktstroms
    IK (mA)
    Effektivwert des induzierten
    Stroms durch eine beliebige Gliedmaße
    IG (mA)
    100 kHz f < 10 MHz40
    10 MHz f 110 MHz40100
      Anmerkung:
    • Die Auslöseschwellen IK und IG werden jeweils über ein Sechs-Minuten-Intervall gemittelt.