Anlage 7
(zu § 29)
Grundlegende Sicherheitsausbildung für Decksleute
Inhalte von Lehrgängen über die grundlegende Sicherheitsausbildung
Der Lehrgang vermittelt die nachstehend genannten theoretischen und praktischen Inhalte. Das geschieht durch eine enge Verzahnung von Praxis und Theorie, die das Erreichen der notwendigen Handlungskompetenz sicherstellt. Die Dauer des Lehrgangs sollte mindestens drei Tage betragen, darf diese Dauer aber auch nicht erheblich überschreiten.
- I.
- Verwendung der Rettungsmittel gegen das Ertrinken
- Zeitrahmen: ca. 6 Stunden
- 1.
- Rettungsmittel an Bord eines Fahrzeugs
- Inhalte: Zusammenfassende Darstellung möglicher Rettungsmittel an Bord und ihrer Funktion
- 2.
- Gefahren nach einem Sturz ins Wasser
- Inhalte: Gefahren der Strömung, der Wassertemperatur und des Schiffsverkehrs beim Überbordgehen; Gefahr der Unterkühlung; Gefahr des Kälteschocks; Probleme bei der Rettung aus dem Wasser; Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unterkühlung
- 3.
- Rettungsweste
- Inhalte: Aufbau und Funktion der Rettungsweste, Prüfung auf Einsatzbereitschaft; korrektes Anlegen der Rettungsweste
- Art der Vermittlung: Praktische Unterweisung mit Auseinanderfalten und anschließendem Zusammenlegen der Rettungsweste; zudem möglichst mit Auslösung der Rettungsweste im Wasser
- II.
- Die besondere Arbeitsumgebung an Bord eines Fahrzeugs
- Zeitrahmen: ca. 3 Stunden
- 1.
- Sicheres Bewegen an Bord eines Fahrzeugs
- Inhalte: Persönliche Schutzausrüstung: Auswahl des korrekten Sicherheitsschuhs, Benutzung steiler Treppen/Leitern, Umgang mit den beengten räumlichen Verhältnissen an Bord, Gefahren beim Begehen von Gangborden, Gefahren beim Betreten von abgeschlossenen Bereichen (z. B. Wallgängen), Gefahren sich bewegender Teile (z. B. in Maschinen, Steuerhaus oder Radarantenne)
- 2.
- Umgang mit Notsituationen an Bord eines Fahrzeugs
- Inhalte: Lesen und Umsetzung der Sicherheitsrolle des Schiffes; Rettungswege an Bord; Umgang mit den beengten Verhältnissen an Bord beim Retten und Bergen; Verhalten bei personellen Ausfällen: Notmaßnahmen der Schiffsführung; Absetzen von Notrufen und sonstige Kommunikation in Notfällen unter Verwendung der unten aufgeführten Standardredewendungen auf Englisch
- 3.
- Arbeiten mit Tauen und Drähten
- Inhalte: Gefahren beim Festmachen und beim Umgang mit Winden, Persönliche Schutzausrüstung: Auswahl des korrekten Handschuhs
- Art der Vermittlung: Praktischer Umgang mit Tauen oder Drähten
- III.
- Brandbekämpfung an Bord eines Fahrzeugs
- Zeitrahmen: ca. 3 Stunden
- 1.
- Einrichtungen zur Brandbekämpfung an Bord eines Fahrzeugs
- Inhalte: Darstellung der Einrichtungen zur Brandbekämpfung an Bord eines Fahrzeugs und deren Einsatzbereiche
- 2.
- Umgang mit tragbaren Feuerlöschern
- Inhalte: Einsatz von Feuerlöschern zur lokalen Brandbekämpfung
- IV.
- Gefahren an Bord durch Lärm
- Zeitrahmen: ca. 2 Stunden
- 1.
- Lärmquellen an Bord eines Fahrzeugs
- Inhalte: Darstellung der Lärmquellen an Bord eines Fahrzeugs und deren Lautstärke
- 2.
- Gefahren von Lärm
- Inhalte: Auswirkungen kurz- oder langfristigen Lärms auf die Gesundheit (z. B. im Maschinenraum, Ladepumpen oder Werkzeuge)
- 3.
- Gehörschutz
- Inhalte: Arten von Gehörschutz; richtiges Anlegen
- V.
- Umgang mit Gefahrstoffen an Bord eines Fahrzeugs
- Zeitrahmen: ca. 3,5 Stunden
- 1.
- Arten von Gefahrstoffen an Bord eines Fahrzeugs und bei der Bordarbeit
- Inhalte: Überblick über die Gefahrstoffe an Bord: Arbeiten mit, Lagern und Entsorgung von Farben/Lacken, Reinigungsmittel, Gefahrgut (als Ladegut)
- 2.
- Gesundheitsgefahren beim Umgang mit Gefahrstoffen
- Inhalte: Wirkungen der Gefahrstoffe an Bord auf den menschlichen Körper
- 3.
- Schutz gegen diese Gefahren
- Inhalte: Darstellung der möglichen Maßnahmen: Be- und Entlüftung, geeigneter Atemschutz, geeigneter Hautschutz, wie z. B. Schutzanzüge und Handschuhe
- Art der Vermittlung: praktische Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung
- VI.
- Grundlegende Maßnahmen der Ersten Hilfe
- Zeitrahmen: mindestens 3 Stunden
- Inhalte: Lebenserhaltende Maßnahmen; Wundversorgung; Maßnahmen bei Akuterkrankungen (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Schock)
- Art der Vermittlung: praktische Übungen (wie z. B. Herz-Lungen-Wiederbelebung oder Anlegen eines Verbandes)
Zu II.2: Standardredewendungen
Die Decksleute müssen in der Lage sein, die folgenden Sätze in englischer Sprache zu verwenden:
- 1.
- There is a dangerous situation.
- 2.
- The ship is on fire.
- 3.
- The ship is aground.
- 4.
- The ship has collided.
- 5.
- The ship is flooding.
- 6.
- Someone has fallen overboard.
- 7.
- I need assistance.
- 8.
- There is a medical emergency.